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31. Januar 2021
Steffi
Infos zu Wildbienen Wildbienen, Wichtig, Wildbienenhotel, Wildbienenhotel selbst bauen, Infos zu Wildbienenhotels
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Die häufigsten Fehler bei Insektenhotels
Der Frühling kommt und wir wollen unseren Garten schön gestalten. „Warum stellen wir dieses Jahr nicht mal sein Insektenhotel auf? Da gab es doch letztens welche im Angebot.“ Doch was den Wildbienen wirklich nützt und was nur schöne Deko für uns ist, darüber machen sich viele Menschen keine Gedanken.
1. Kein Wildbienenhotel aufstellen
Wildbienen finden in unseren aufgeräumten Gärten immer weniger Nistmöglichkeiten. Daher empfehlen wir ein Wildbienenhotel aufzustellen. Alternativ kann man abgestorbene Pflanzenstängel stehen lassen oder Baumstämme mit Käferfraßgängen (gebohrte Löcher tun es auch) liegen lassen, sodass Wildbienen natürliche Nistgänge finden können.
2. Zapfen
Zapfen von Nadelbäumen, die in ein Insektenhotel verbaut werden, nützen keinem Insekt etwas. Vielleicht verirrt sich ab und zu eine Spinne dort hin, aber einen sinnvollen Nutzen gibt es hierfür - außer am Boden - nicht.
3. Pinienrinde/Hackschnitzel
Ist in einem Insektenhotel ebenfalls völlig unbrauchbar. Selbst wenn es von einigen Nützlingen genutzt werden würde, müssten diese über einen Meter hoch zu dem Fach im Insektenhotel krabbeln, um sich dort zu verstecken. Würden die Käfer dies tun oder würden sie sich nicht doch lieber einen sicheren Platz am Boden suchen?
4. Markhaltige Stängel
Die meisten Wildbienenarten räumen, anders als manche Hersteller es behaupten, Pflanzenstängel nicht selbst aus - zumindest nicht, wenn die Stängel waagerecht angeboten werden. Einige Wildbienenarten räumen jedoch senkrechte, also stehende Pflanzenstängel aus. Wichtig ist, dass diese Stängel einzeln und nicht in Gruppen angeboten werden.
5. Nadelholz
Wenn den Wildbienen gebohrtes Holz angeboten wird, muss unbedingt darauf geachtet werden, dass es kein Nadelholz ist. Nadelholz harzt in der Regel sehr viel und könnte die Flügel der Wildbienen verkleben. Solche Nisthilfen werden meist nur sehr schlecht angenommen.
6. Bohrungen in Kopfholz
Bohrungen in Stämme und Äste sollten auf gar keinen Fall angeboten werden. Durch die Kapillaren im Holz zieht sich die Feuchtigkeit sehr tief ins Holz hinein (im Baum wird so das Wasser zur Krone befördert), was Wildbienenlarven verpilzen lassen kann. Äste sind außerdem viel zu dünn und reißen beim Trocknen sehr schnell auf. Risse in Stämmen gehen meist durch die kompletten Nistgänge, so können sich Feuchtigkeit und vor allem Parasiten noch schneller verbreiten.
7. Unsaubere Löcher
Einer der häufigsten Fehler in einer Nisthilfe für Wildbienen sind unsaubere Nistgänge. Ob es nun in Schilf, Bambus oder selbst gebohrtem Holz ist, die Nistgänge müssen unbedingt frei von Splittern sein. Ansonsten kann es passieren, dass die Flügel der Wildbienen an den Splittern aufgerissen werden und die nützlichen Summer sterben. Mit unsauberen Schnittkanten oder Bohrlöchern wird aus einer Nisthilfe sehr schnell eine Sterbehilfe!
8. Lochsteine
Die Löcher der Loch- oder Porotonsteine sind viel zu groß, um Wildbienen als Nistgang zu dienen, wenn Sie bedenken, dass etwa zehn Nistkammern in einem Nistgang angelegt werden und jede einzelne Kammer durch die Wildbiene mit Material wie z.B. Lehm oder einem Blatt-Speichel-Gemisch verschlossen wird. Eine Biene sucht sich dann lieber schmalere Nistgänge, bei denen sie nicht so viel Zeit und Energie für den Bau der Nistkammern aufbringen muss, da sie ja nur vier bis sechs Wochen als fertiges Insekt unterwegs ist. Außerdem ist die Verletzungsgefahr sehr hoch, da die Kanten der Steine oft sehr scharf sind. Viel besser sind spezielle Insektenniststeine, die auf die Bedürfnisse der Wildbienen abgestimmt sind.
9. Kurze Nistgänge
Die meisten Wildbienenarten lassen in den von ihnen angelegten Nistgängen die erste Kammer frei, um ihre Brut so vor Parasiten zu schützen. Dazu kommt, dass sich in den ersten Kammern die Männchen entwickeln und dahinter erst die Weibchen. Wenn die Niströhre nun zu kurz ist, wie es bei vielen Baumarkt-Insektenhotels meistens der Fall ist, gibt es wesentlich mehr Männchen als Weibchen. Zur Paarung stürzen sich dann oft mehrere Drohnen auf ein Weibchen, was dieses nicht überlebt. Da jedoch nur die weiblichen Bienen Eier legen und die Eier mit Nahrung versorgen, können so ganze Generationen verloren gehen. Damit sich auch ausreichend Weibchen in Nisthilfen entwickeln, sollten die Nistgänge eine Tiefe von mindestens 9 cm haben – dies auch bei kleineren Durchmessern.
10. Gasbetonsteine
Gasbetonsteine sind recht einfach zu bearbeiten. Man kann leicht Löcher in unterschiedlichen Durchmessern hineinbohren und die Steine zurechtsägen. Außerdem sind sie sehr leicht zu bekommen und zudem günstig. Allerdings haben sie einen sehr großen Nachteil: Die großen Poren saugen Wasser auf wie ein Schwamm. Das ist nicht gut für Wildbienenlarven, die durch zu viel Feuchtigkeit schimmeln können. Daher sollten Sie auf diese Art von Material verzichten.
11. Gips in Wildbienenhotels
Es gibt Hersteller, die Schilf und Bambushalme an der Rückseite mit Gips festkleben. Die Idee selbst ist sehr gut. Wir kleben unsere Halme auch an der Rückseite fest, damit beim Transport nichts herausfällt und ein leichter Vogelschutz gegeben ist. Allerdings ist Gips das schlechteste Material hierfür. Gips ist hygroskopisch, das heißt er zieht Wasser an und ist somit für den Außenbereich ungeeignet. Er wird sehr schnell schimmeln, was auf die Nistmaterialien und schließlich auch auf die Wildbienenlaven übergehen kann. Besser ist es z.B. Fliesenkleber oder wasserfesten Holzleim zu verwenden.
12. Schmetterlingskasten
Es gibt in Deutschland nur sehr wenige Schmetterlingsarten, die als fertiger Schmetterling überwintern. Dies tun sie aber, anders als viele Hersteller von "Schmetterlingshäusern" behaupten, nicht in einem solchen. Die meistens sehr kleinen Kästen in Insektenhotels sind völlig ungeeignet, weil sie viel zu klein sind. Vielmehr suchen sich Schmetterlinge Unterschlupf in Schuppen, Dachböden oder Kellern.
13. Florfliegenkasten
Mit dem Florfliegenkasten verhält es sich ähnlich wie mit dem Schmetterlingskasten. Er bringt mit seiner roten Farbe zwar etwas Abwechslung ins Insektenhotel, mehr aber auch nicht. Florfliegen überwintern zwar auch als fertiges Insekt, suchen sich zum Überwintern aber lieber trockene Ritzen und Spalten in Holz (z.B. Holzstapel) oder Steinen. Wir haben über längere Zeit verschiedene Florfliegenkästen beobachtet. Auch im Winter hat sich niemals ein solches Insekt in diesem Kasten eingefunden. Dagegen war unser Holzlager regelrecht von Florfliegen übersät.
14. Vogelschutz
Einige Vogelarten freuen sich über ein Insektenhotel und plündern dies, um an die eiweißreichen Wildbienenlarven zu gelangen. Meisen zupfen gerne Schilfhalme heraus. Am Boden spleißen sie die Halme auf und gelangen so an die Larven. Spechte gehen dagegen gröber vor: Sie hacken auf die Nisthilfe ein, bis sie an die Wildbienenlarven gelangen. Da sind nicht mal die Larven in einem Hartholzblock oder Niststein sicher. Schutz bietet hier nur ein Gitter, welches mit einem Abstand von mindestens 4 cm vor die Nisthilfe montiert wird. Die Masche sollte nicht zu fein sein, damit Wildbienen diese ungehindert passieren können, aber auch nicht zu groß, damit Vögel nicht hindurchpassen. Eine Maschenweite von 25 mm hat sich unserer Erfahrung nach als sehr nützlich erwiesen.
15. Standort
Natürlich darf ein Wildbienenhotel nass werden - in der Natur ist ja auch nicht alles überdacht. Allerdings können Sie einiges unternehmen, um es Ihren summenden Nachbarn angenehmer zu machen. Die Vorderseite sollte in Richtung Südost ausgerichtet sein, da wir in Deutschland eine Westwetterlage haben. Durch eine Ausrichtung nach Südost kann der Wind den Niederschlag nicht so tief in das Hotel hineindrücken. Zudem können Sie das Hotel ein wenig nach vorne geneigt aufstellen, sodass eingetretenes Wasser auch wieder hinauslaufen kann. Die Nisthilfe sollte rasch wieder abtrocknen können, dazu ist ein möglichst sonniger Standort wichtig. Die Besiedelung eines Wildbienenhotels erfolgt hier auch eher als im Schatten.
16. Keine Nahrung
Ein Insektenhotel in einem, wie es leider immer häufiger vorkommt, Stein(vor)garten ohne Pflanzen - außer vielleicht einem Buchsbaum oder Gräsern - macht nicht viel Sinn, außer dem Errichter vielleicht ein besseres Gewissen. Wenn Sie sich aber nun überlegen wovon sich Wildbienen ernähren und was sie als Nahrung für ihre Nachkommen sammeln müssen, sollte Ihnen der Gedanken kommen, dass ein möglichst prächtiger Garten mit vielen Pflanzen wesentlich mehr Sinn macht. Würden Sie sich in einer Wüste, in der es keine Nahrung für Sie gibt, ein Haus bauen?
Übrigens: Am besten pflanzen Sie heimische Pflanzen. Exotische Blumen können von "unseren" Wildbienen meist nicht verwertet werden. Bei gefüllten Blumen sind die Pollen und nektarbildenden Organe weggezüchtet, somit sind sie ebenso für Bienen unbrauchbar.
Übrigens: Am besten pflanzen Sie heimische Pflanzen. Exotische Blumen können von "unseren" Wildbienen meist nicht verwertet werden. Bei gefüllten Blumen sind die Pollen und nektarbildenden Organe weggezüchtet, somit sind sie ebenso für Bienen unbrauchbar.
17. Kein "Baumaterial" in der Nähe
Wildbienen verschließen die Nistkammern je nach Art mit einem Speichelgemisch oder benötigen andere "Baumaterialien" dazu. Die Rote Mauerbiene nutzt z.B. ein Lehmgemisch, die Blattschneiderbiene kleidet ihre Nistgänge mit Blattstücken aus Laub- oder Blütenblättern aus. An den Nistverschlüssen können Sie übrigens erkennen welche Wildbienenart sich hinter den Deckeln entwickeln. Optimal ist eine Wasserstelle, mit flachem Einstieg, an der Wildbienen Lehm finden können.
18. Überwinterung
Wildbienenlarven verpuppen sich und überdauern so bis zum nächsten Frühjahr. Sie sind Wildtiere und durchaus an die harten Gegebenheiten angepasst. Sie benötigen die Kälte sogar für ihre Entwicklung. Daher holen Sie ein Wildbienenhotel oder andere belegte Nistgelegenheiten auf gar keinen Fall ins Warme, denn durch die warmen Temperaturen können die Wildbienen zu früh schlüpfen, da sie „denken“ es sei bereits Frühjahr.
Autor:
Steffi
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